Sie kommen aus allen Ecken Deutschlands – und der Welt. Junge Fußballer, hoch talentiert, hoch ambitioniert. Sie alle verfolgen ein großes Ziel, sie wollen Fußball-Profi werden. Dafür verlassen sie ihre Familien und ihre Freunde.

Das moderne, bestens ausgestattete Jugendhaus im Nachwuchs-Leistungszentrum in Brackel ist das neue Zuhause von 22 hochbegabten Fußballern. Wenn die Jungs die Tür öffnen und mit dem hinteren Bein noch im Hausflur stehen, steht das vordere fast schon auf dem Trainingsplatz. Kurze Wege, den großen Traum, das große Ziel direkt vor Augen.

Doch sie leben nicht in einer Komfortzone. „Wir wollen keine kleinen Prinzen in bunten Fußballschuhen entwickeln“, sagt Nachwuchskoordinator Lars Ricken und verrät: „Es ist ein gehöriger Aufwand, den die Jungs betreiben müssen. Im Prinzip haben sie zwei Jobs: Fußball und Schule. Sie stehen oft um 6 Uhr auf und haben um 20.30 Uhr Feierabend – in der Regel fünfmal pro Woche. Das ist kein Spaß.“

Stefanie Scheibe seit Sommer 2022 die neue „Chefin“

Seit Sommer 2022 hat Stefanie Scheibe im BVB-Jugendhaus das Sagen. Die Mutter von zwei Kindern ist seit Jahren im Sport unterwegs, speziell im Fußball. Und so ist es kein Zufall, dass sie auch für die Frauen des BVB das Tor hütet.

An die 200 Jugendliche haben das Jugendhaus durchlaufen. Jedes Jahr ziehen einige aus, weil sie den Klub wechseln oder ein eigenes Zuhause gefunden haben. Jedes Jahr kommen neue Bewohner hinzu. Eine Patchwork-Familie auf Zeit. Eine Fußball-Zweckgemeinschaft. Vertrauen, Verlässlichkeit und gegenseitiger Respekt sind die Grundlage dieses Zusammenlebens. Damit eine solch große Gemeinschaft funktioniert, müssen Regeln her und Grenzen abgesteckt werden. 

Damit sie lernen, gegen Widerstände anzukämpfen, sich als Persönlichkeit entwickeln und Problemlösungen selbstständig anzugehen. Was ihnen dann auch auf dem Spielfeld zu Gute kommt. Bei Stefanie Scheibe befinden sich die Jungs in besten Händen.